Flexa Soft - TPU-Pulver

Thermoplastische lineare Elastomere auf Urethanbasis, auch bekannt als TPE-U oder TPU, sind eine Gruppe von Block-Copolymeren aus Polyolen und Diisocyanaten, die in den späten 1950er Jahren von dem Chemieunternehmen BF Goodrich entwickelt wurden. Das Verhältnis zwischen den beiden Polymeren bestimmt die endgültigen Eigenschaften des Materials, wobei man von halbsteifen Materialien bis hin zu Materialien mit hoher Elastizität erhalten kann. Seit ihrer Entdeckung haben sie einen wichtigen Platz in der Industrie eingenommen und Gummis in vielen Anwendungen ersetzt.

Zu den häufigsten Anwendungen gehören Beschichtungen für Kabel, die Herstellung von Schläuchen und Rohren, elastische Textilkomponenten, Schuhsohlen, Wasserabdichtungen, Schwingungsdämpfer, Soft-Touch-Elemente in Konsumgütern oder Räder. Heute hat TPU dank seiner Vielseitigkeit in praktisch allen Bereichen einen Platz gefunden.

Generell zeichnen sich Elastomere auf Urethanbasis durch hohe Verschleiß- und Abriebfestigkeit, hohe Zugfestigkeit, gutes Dämpfungsvermögen, gute Zähigkeit und Beständigkeit gegen Fette und Öle aus. Darüber hinaus ist es hautverträglich und besitzt eine hohe Pilzresistenz, wodurch es sich auch für medizinische oder orthopädische Anwendungen eignet.

Flexa Soft ist das weichste TPE-U-basierte Material für SLS-Desktopdrucker auf dem Markt. Es ist ein Material mit einer Härte von 45 bis 56 Shore-A je nach Druckkonfiguration, einer Streckgrenze von 0,8 MPa und einer Zugfestigkeit von 1,8 MPa bei einer Dehnung von 137 %. Darüber hinaus ist es, wie alle Materialien der Flexa-Reihe, zu 100 % wiederverwendbar, was erhebliche Einsparungen bedeutet.

Video 1: Flexible Struktur gedruckt mit Flexa Soft. Quelle: Sinterit

Seine geringe Härte macht es zu einem idealen Material für die Bereiche, in denen es notwendig ist, wirklich weiche Materialien zu simulieren, wie zum Beispiel in der Mode, Orthopädie oder Medizin. Da es sich leicht an die Körperformen anpassen kann, ist es ein ideales Material für die Herstellung von Prototypen in der Modewelt oder auch von Endmodellen für Kleinserien oder Haute Couture.

Bild 1: Mit Flexa Soft bedruckte Struktur. Quelle: Sinterit

Darüber hinaus ist es aufgrund seiner geringen Härte und der leichten Schneidbarkeit mit dem Skalpell eines der wenigen optimalen Materialien für den Druck von chirurgischen Simulatoren. So können Chirurgen schnell und effizient Modelle erstellen, mit denen sie komplexe Operationen üben können, bevor sie diese am Patienten durchführen.

Bild 2: Medizinisches Modell gedruckt mit Flexa Soft. Quelle: Sinterit

Sinterit Flexa Soft ist ein Material, das das Problem des 3D-Drucks weicher Teile löst. Obwohl dies im industriellen Bereich nicht zu den am meisten gefragten Eigenschaften gehört, ist es im Mode- und Medizinbereich eine kritische Eigenschaft.

Flexa Soft ist nur mit den Druckern Lisa Pro und Lisa 1.5 und höher kompatibel.